Plump, kurze dicke Beine und am ganzen Körper mit Warzen übersät. Als Schönheiten im Tierreich sind Erdkröten nun nicht unbedingt bekannt. Doch ein näherer Hinblick lohnt sich bei den Amphibien auf jeden Fall.
21 verschiedene Amphibienarten sind in Deutschland beheimatet. Die Erdkröte ist davon unsere häufigste und größte Kröte. Auf den ersten Blick können Erdkröten recht unterschiedlich aussehen. Ihre Färbung reicht von verschiedenen Braun- Grün-, Gelb- und Grautönen bis hin zu rötlichen Ausprägungen. Allen Erdkröten gemein sind aber die zahlreichen Warzen auf ihrem Körper und die auffallend orange-goldenen Augen mit waagrechten Pupillen. Über Hautdrüsen können die Erdkröten einen giftigen Bitterstoff ausscheiden. Dieser bietet nicht nur Schutz vor Parasiten, sondern verdirbt auch so manch einem Fressfeind den Appetit.
Wie für Amphibien typisch, verbringen Erdkröten nur einen Teil ihres Lebens im Wasser. Nämlich immer dann, wenn die Fortpflanzung auf dem Plan steht. Auf ihrem Weg vom Winterquartier zum Laichgewässer können Erdkröten mehrere Kilometer zurücklegen. Hierbei sind sie besonders gefährdet, denn bei der Querung von Straßen fallen viele Amphibien dem Verkehr zum Opfer.
Die Wanderung der Erdkröten beginnt oft schon in milden Februar- und Märznächten. Die kleineren Männchen machen sich das Leben dabei besonders leicht: sie versuchen möglichst schon auf der Wanderung ein Weibchen zu finden, und lassen sich dann von diesem Huckepack bis zum Laichgewässer transportieren. Es herrscht ein großer Männerüberschuss, weswegen sich diese an alles klammern, was nur entfernt eine weibliche Erdkröte sein könnte. So landen die Erdkrötenmännchen auch mal auf einem Stück Holz oder sogar einem Fisch. Nach der erfolgreichen Paarung legt das Weibchen mehrere tausend Eier in meterlangen Schnüren ab. Während sich hieraus Kaulquappen entwickeln, verlassen die ausgewachsenen Kröten das Laichgewässer bereits wieder und suchen sich ein passendes Sommerquartier an Land.
Abgesehen von ihren Laichwanderungen bekommt man Erdkröten eher selten zu Gesicht, obwohl sie in sehr vielen Lebensräumen von Wäldern über Wiesen bis hin zu Parks vorkommen. Das liegt vor allem daran, dass sie nachtaktiv sind und sich tagsüber in feucht dunkle Verstecke wie unter Steinen oder Asthaufen zurückziehen. Auch in naturnahen Gärten fühlen sich die Kröten wohl. Und hier machen sie sich besonders nützlich, denn neben Insekten, Würmern und Spinnen haben sie auch eine Vorliebe für Nacktschnecken und sorgen so für Freude bei den Gartenbesitzern. Wenn Sie also einen Garten in der Nähe eines Gewässers haben, versuchen Sie doch ein paar Versteckmöglichkeiten für die Amphiben zu schaffen – sie werden es Ihnen danken.