Fließgewässer wie die Donau bilden Lebensadern in unserer Natur. Nicht nur wir Menschen schätzen sie, sie sind als Lebensraum für Tiere und Pflanzen von großer Bedeutung. Wer an Bäche oder Flüsse und ihre Bewohner denkt, hat zunächst sicher ein Bild von Fischen vor Augen. Gerade Bachforelle, Äsche und Co. benötigen saubere, sauerstoffreiche Gewässer, in denen sie leben. Aber neben den typischen Fischen gibt es viele weitere Tiere, die in und an Fließgewässern vorkommen.
Vor allem am Gewässergrund und an den Wasserpflanzen verbirgt sich eine große Vielfalt an kleinen Gewässertierchen, die wir nur selten zu Gesicht bekommen – das Makrozoobenthos. Diese Tiere übernehmen wichtige Funktionen. Viele von ihnen, wie z.B. Flohkrebse, bauen organisches Material ab und sorgen so dafür, dass sich Gewässer in gewissem Umfang selbst reinigen können. Und die Kleintiere selbst sind wiederum Nahrungsgrundlage für größere Tiere wie Fische.
Manche Wasserbewohner befinden sich nur einen Teil ihres Lebens im Fluss. So entwickeln sich die Larven von Eintagsfliegen ein Jahr lang oder mehrere Jahre im Wasser, bevor sie sich in eine Fliege verwandeln und damit den Lebensraum wechseln. Die erwachsenen Eintagsfliegen wiederum leben – ganz dem Namen nach – nur sehr kurze Zeit. Auch die Larven von Steinfliegen, Köcherfliegen oder Libellen verbringen den ersten Teil ihres Lebens im Wasser, bevor sie sich in ein flugfähiges Insekt verwandeln. Die verschiedenen Insektenlarven, Wasserschnecken, Krebstierchen usw. gelten als Indikator für die Wasserqualität. Denn viele von ihnen kommen nur im Bereich einer ganz bestimmten Wassergüte vor.
Mit zu den schönsten Tieren am Gewässer gehört der Eisvogel. Der kleine, bunte Vogel baut sich in Ufersteilwände einen bis zu einem Meter langen Tunnel, an dessen Ende die Eier in einer Nisthöhle abgelegt werden. Solche Steilwände können sich nur in Bereichen entwickeln, in denen ein Fluss nicht verbaut ist, sondern frei fließen kann. Zusätzlich ist für den Eisvogel klares Wasser wichtig, da er nach Fischen und Insektenlarven jagt und sich hierfür kopfüber von einer Ansitzwarte aus ins Gewässer stürzt.
Gewässer und ihre Lebensgemeinschaften sind auf unseren Schutz angewiesen. Für die Donau im Landkreis Sigmaringen gibt es eine umfangreiche Regelung zum „Gemeingebrauch“. So ist es z.B. bis auf wenige Ausnahmen nicht gestattet, außerhalb von Ortschaften zu schwimmen oder die Ufer zu betreten. Damit soll für brütende Vögel und andere Tiere ungestörter Freiraum belassen werden. Vor allem ist aber das Kanufahren auf der Donau geregelt. Dies ist nur jahreszeitlich begrenzt möglich, für Privatbootfahrer und Mietboote vom 1. Mai bis 3. Oktober. Pro Tag darf nur eine festgelegte Zahl von Booten auf das Wasser, weshalb ein Befahrungsschein benötigt wird. Zudem ist das Fahren nur bei ausreichenden Mindestpegel erlaub. Diese Regeln schützen die im und am Fluss lebenden Tiere. Durch das Respektieren der Regelung können wir dazu beitragen, dass die Donau auch in Zukunft als vielfältiger Lebensraum bestehen bleibt. Weitere Infos zum Kanufahren auf der Donau gibt es unter Infos Bootfahren