Felsen - Naturschutzzentrum Obere Donau
Ein bemerkenswerter Lebensraum
Felsen
Der wohl beeindruckendste Teil des Naturparks Obere Donau ist das Donaudurchbruchstal mit seinen bis zu 120 Meter hohen Felswänden. Die Felsen sind allerdings nicht nur für uns Menschen etwas ganz besonderes – sie sind auch ein bemerkenswerter Lebensraum.
Hier herrschen so extreme Lebensbedingungen, dass viele Arten nicht bestehen können. Der Lebensraum Fels ist einer der wenigen Orte, die natürlich waldfrei und zusätzlich vom Menschen nur gering beeinflusst sind. Um auf den Felsen überleben zu können, bedarf es allerdings einiger Anpassung. Im Gegensatz zu anderen Standorten findet sich am Felsen kaum Erde, die Halt für die Wurzeln bieten, Wasser speichern und Nährstoffe bereitstellen könnte. Im Sommer können die Temperaturen auf der Felsoberfläche auf bis zu 70° C steigen und an eisigen Frosttagen im Winter bietet der karge Fels kaum Schutz.
Deswegen findet man hier viele besonders angepasste Spezialisten, die nur im Bereich von Felsen vorkommen und daher selten und oft auch gefährdet sind. Hierzu gehören z.B. das Immergrüne Felsenblümchen oder die auffallend rosa bis hellrot blühende Pfingstnelke.
Die Standorte am Fels variieren dabei kleinräumig: ob südexponierter, trocken-warmer Felskopf, dynamische Geröllhalde am Felsfuß oder feuchte Felsspalte. Es gibt eine Vielzahl an Kleinbiotopen, die mit zur extrem hohen Artenvielfalt im Donautal beitragen. Auch viele seltene und gefährdete Tierarten besiedeln und besuchen die Felsbiotope, sei es zur Nahrungssuche, als Winterquartier oder als Brutstätte, wie z.B. der Uhu.