Schon aus der Ferne ist das laute Zirpen von Grillen zu hören, beim Näherkommen zeigen sich Schmetterlinge, Bienen und Co., die emsig von Blüte zu Blüte ziehen. Nicht nur die tierische Vielfalt ist groß, auch bei den Pflanzen wechseln sich die verschiedensten Blumen in bunten Farben ab. Dass Heuwiesen wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen sind, wird beim Betrachten der von Harald und Elmar Mayer bewirtschafteten Wiese in Bubsheim sofort deutlich.
Seit mehreren Jahren beschäftigen sich die Brüder mit dem Erhalt von Blumenwiesen, z.B. mit einem Projekt zur Gewinnung von Wiesendrusch-Saatgut. In den letzten Jahren wurden sie von verschiedenen Wiesenbesitzern immer wieder darauf angesprochen, was es braucht, damit auch aus ihrer Wiese so eine bunte Blumenwiese wird. Dann erklären Sie, dass Blumenwiesen durch die ursprüngliche Heunutzung entstanden sind und sich Wiesen durch Rückkehr zu einer traditionellen Bewirtschaftungsweise mit einer zweischürigen Mahd über die Jahre dahin zurückentwickeln. Nach einer Besprechung am Naturschutzzentrum ist dann die Idee entstanden, eine Bewirtschaftungsvereinbarung zu entwickeln, die eine solche Bewirtschaftung im Fokus hat.
Die drei Geschwister Christine Moser, Susanne Renner und Frank Stier haben genau solch eine Wiese von ihrem Vater geerbt und sich die Frage gestellt, wie die Wiese künftig bewirtschaftet werden soll. Dabei war es ihnen wichtig, dass hier auch in Zukunft bunte Blumen wachsen und nicht nur einheitliches Grün. Mit der Bewirtschaftungsvereinbarung haben sie nun die Gewissheit, dass das auch in Zukunft so ist. Ein kleiner Beitrag zum Naturschutz und zum Artenerhalt.
Harald und Elmar Mayer können die dafür passende Bewirtschaftung anbieten. Die beiden besitzen selbst Wiesen auf dem Heuberg, die sie extensiv nutzen. Und sie haben sich in den letzten Jahren Gedanken dazu gemacht, wie solche Blumenwiesen auch in der Umgebung erhalten und entwickelt werden können. Denn viele Heuwiesen sind im Laufe der letzten Jahrzehnte verschwunden. Im Vergleich zu intensiv genutztem Grünland bringen diese deutlich weniger Ertrag. Werden Wiesen aber gedüngt und häufiger im Jahr gemäht, geht die Vielfalt an Pflanzen verloren. Auf solchen Wiesen setzen sich nur wenige Arten durch, vor allem Gräser, die die zarten Magerblumen verdrängen.
Mit unserem Projekt zur Förderung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft, versuchen wir, die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen zu erhöhen. Da passt die Entwicklung von artenreichen Wiesen perfekt dazu. Daher ist der Betrieb von Harald und Elmar Mayer seit diesem Jahr Projektpartner. In der Bewirtschaftungsvereinbarung wird z. B. festgehalten, dass die Wiesen im Regelfall nur zweimal im Jahr gemäht und nicht gedüngt werden. Vielleicht gibt es noch weitere Flächenbesitzer, die auf der Suche nach einer naturnahen Bewirtschaftung ihrer Wiesen sind. Mehr Informationen zu bunten Wiesen gibt es unter www.natur-wiese.de und unter Lebensraum Wiese.