Wiesen - Naturschutzzentrum Obere Donau
Kulturgut
Wiesen
Quelle: Haus der Natur Beuron
Wer erfreut sich nicht an bunten Blumenwiesen, die von Frühjahr bis Herbst für erfrischende Farbtupfen in unserer Landschaft sorgen? Für viele zählen diese vielfältigen Landschaftselemente mit ihren Gräsern und Kräutern zu einem festen Bestandteil der Natur. Doch tatsächlich sind Wiesen ein Kulturgut, das nur durch Menschenhand entstanden ist. Anstelle der Wiesen würde natürlicherweise fast überall Wald vorherrschen. Nur durch regelmäßige Nutzung kann verhindert werden, dass die Wiesen verbuschen und sich letztendlich Wald ausbreiten kann.
Aber Wiesen haben noch weit mehr zu bieten als nur die Nutzung des Bewuchses als Futtermittel. Besonders die nur extensiv genutzten, nährstoffarmen Wiesen gehören zu den ökologisch wertvollsten Lebensräumen Deutschlands. Ihr Reichtum an verschiedenen Pflanzenarten dient vielen Tieren als Lebens- und Nahrungsgrundlage. Insbesondere Insekten wie Schmetterlinge, Bienen und Heuschrecken finden hier ein Zuhause. Das zeigt sich im Sommer besonders eindrucksvoll, wenn man überall auf der Wiese das Summen und Brummen der Blütenbesucher und das Zirpen der Grillen vernehmen kann.
Und auch viele bodenbrütende Vogelarten sind auf solche extensiv genutzten Wiesen angewiesen, um ihren Nachwuchs erfolgreich aufzuziehen. Ebenso sind Säugetiere wie Feldhase, Fuchs und Reh häufig auf den Wiesen anzutreffen.
Aber nicht nur wegen ihrer Funktion als Lebensraum sind Wiesen für den Naturschutz von großer Bedeutung. Insbesondere in Anbetracht des Klimawandels spielen sie eine wichtige Rolle als Kohlendioxid- und Wasserspeicher. Für durchsickerndes Wasser dienen Wiesen gleichzeitig als wichtiger Schadstofffilter und tragen so zum Grundwasserschutz bei. Außerdem tragen sie auch zum Temperatur- und Feuchteausgleich bei.