Quelle: © Haus der Natur Beuron
Vielerorts können wir uns in diesen Tagen an bunten Blumenwiesen erfreuen. Das Summen, Brummen und Zirpen auf den Wiesen zeigt, dass nicht nur wir Menschen an den Blumenwiesen Gefallen finden, sondern dass sie auch wertvoller Lebensraum sind.
Extensiv genutzte, nährstoffarme Wiesen gehören zu den wertvollsten Lebensräumen Deutschlands. Ihre Vielfalt an Pflanzen wie Margerite, Ackerwitwenblume und Glockenblumen dient vielen Tieren als Lebens- und Nahrungsgrundlage. Blütenbesuchende Insekten wie Schmetterlinge und Bienen, aber auch Heuschrecken finden hier ein Zuhause. Auch bodenbrütende Vögel sind oft auf solche extensiv genutzten Wiesen angewiesen.
Wiesen können sehr unterschiedlich aussehen. Je nach Klima, Lage und Bodentyp werden verschiedene Arten begünstigt. Auch die Bewirtschaftung beeinflusst die Zusammensetzung der Wiesen.
Intensiv genutzte Wirtschaftswiesen werden stark gedüngt und häufig gemäht. Hier setzen sich wenige, besonders konkurrenzstarke Pflanzenarten durch. Die Blüten- und Artenvielfalt geht dabei zurück. Im Gegensatz hierzu kann auf Wiesen, die nur mäßig gedüngt und 2 Mal im Jahr gemäht werden, eine reiche Pflanzenvielfalt entstehen. Allerdings ist es für Landwirte oft schwierig, ökologischen Nutzen und Wirtschaftlichkeit miteinander in Einklang zu bringen. Es gibt deswegen verschiedene Förderprogramme, über die eine extensive Wiesenbewirtschaftung finanziell unterstützt wird.
In den letzten Jahrzehnten sind viele blumenbunte Wiesen verschwunden, worunter besonders Insekten leiden. Der Rückgang an Insekten hat enorme Auswirkungen, denn diese dienen vielen Tieren wie Amphibien, Vögeln und Fledermäusen als Nahrungsgrundlage. Auch wir Menschen sind betroffen, da Insekten bei der Bestäubung von Wild- und auch Nutzpflanzen wie Obstbäumen eine bedeutende Rolle spielen.